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Rollertreffen auch bei Regen ein schönes Erlebnis
KIRCHE Gottesdienst und Klönrunde in Esenshamm – 45 Teilnehmer reisen an
ESENSHAMM – Wettertechnisch ist es bekanntlich der April, der macht, was er will. Aber auch im Mai kann einem das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. So erging es am Sonntag jedenfalls der Pfarrerin Bettina Roth, die – wie in jedem Jahr seit 2009 – einen Rollergottesdienst (Ro Go) geplant hatte. Dieser sollte ausnahmsweise nicht in Dedesdorf stattfinden sondern im Pfarrgarten der Kirchengemeinde Esenshamm.
Die Esenshammer Pfarrerin hatte noch auf einen Wetterumschwung gehofft. Doch der Nieselregen setzte nur kurz aus, so dass die Veranstaltung in die Innenräume verlegt werden musste. Zum gemeinsamen Kaffeetrinken mit viel Klönschnack und Fachsimpelei versammelten sich die rund 45 Rollerfreunde im Gemeindehaus.
Die meisten Teilnehmer kamen wieder aus dem Nordwesten. Aber einige Rollerfreunde reisten sogar aus Potsdam, Krefeld und dem Kreis Mettmann bei Düsseldorf an. Da die Treffen des Rollerstammtisches Unterweser schon über viele Jahre erfolgen, kennen sich die meisten. Es ist immer wie ein großes Familientreffen“, findet auch Pfarrerin Bettina Roth.
Der Gottesdienst wurde musikalisch von Michael Emser begleitet. Im Anschluss daran fuhren die Zweiradfreunde gemeinsam nach Sürwürden.
von Ulrike Krebs (Nordwestzeitung vom 01.06.2022)
DIE KOLLEKTE SOWEI DIE PRIVATSPENDEN GEHEN AN FUSSEL
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Verein Fussel hilft Familien in der Region
Ein Foto aus dem Jahr 2019: Damals fand zum bislang letzten Mal die Familienfreizeit für junge Krebspatienten, ihre Eltern und Geschwister statt. Der Verein hofft, dass die Pandemie bald vorüber ist und das Angebot erneut organisiert werden kann. Archivfoto: Lorenz Es begann mit persönlicher Betroffenheit, weil das eigene Kind an Krebs erkrankt war und Unterstützungsangebote fehlten. Das war vor mehr als 30 Jahren. Der Verein Fussel – Hilfe für krebskranke Kinder hat seither eine knappe halbe Million Euro ausgegeben, um Kindern und Familien zu helfen. Seit 16 Jahren unterstützt dabei die Fussel-Stiftung.
Eigentlich hätte der Verein schon im Januar seinen 30. Geburtstag feiern können. Doch die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass es zum Feiern zwar einen Anlass, aber keine Gelegenheit gab. „In den Jahren 2021 und 2020 sind alle unsere Veranstaltungen ausgefallen“, sagt Ramona Göbel.
Sie ist die kommissarische Vorsitzende des Vereins. Ob Basteltreffen oder Ferienfreizeit für Familien . alles abgesagt. „nun im Oktober der Handwerkermarkt in Rodenkirchen hat stattgefunden. Da waren wir dabei“, erzählt sie.
Als sich der Verein 1991 gründete, hatte er eine Vorgeschichte. An der Luisenhof-Schule hatte sich einige Jahre zuvor bereits eine Gruppe zusammengefunden, die für den dortigen Weihnachtsmarkt bastelte und den Erlös der Kinderkrebshilfe zukommen ließ.
Zu ihnen stießen die Eheleute Westphal. Sie hatten selbst ein krebskrankes Kind verloren. Es entstand ein Verein zu Hilfe konkret und direkt vor Ort- Fussel eben. Heiner Westphal war bis vor kurzem Vorsitzender. Aus gesundheitlichen Gründen gab er das Amt auf. „Wir suchen jetzt dringen einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin“, berichtet Ramona Göbel. Sie hofft, dass Vereinsmitglieder sich im Frühjahr tatsächlich versammeln und einen neuen Vorstand wählen können.
Der Verein hat sich ganz konkreten Aufgaben verschrieben: Krebskranke Kinder sollen Förderung und Unterstützung ihrer Behandlung und Nachsorge erhalten, ebenso wie ihre Familien. Auch die Tumor- und Leukämieforschung und das Ronald-McDonald-Haus unterstützt Fussel finanziell.
Dabei kommt ein großer Teil des Geldes aus Spenden. Es gibt Mitglieder, die jeden Monat 10 Euro überweisen, aber auch Firmen und Privatleute, die kleine und größere Summen bereitstellen. Vor allem Nachlässe sind es, die in die Fussel-Stiftung fließen. Sie habe vor 16 Jahren mit einem Grundkapital von 50.000 Euro begonnen, sagt Stiftungsvorstand Hilko Schütte. Inzwischen habe sich das Kapital allerdings vervielfacht. Erträge werden ausgeschüttet: So gab es in diesem Jahr 2570 Euro von der Stiftung für den Verein.
Die Beträge, die Fussel – Hilfe für krebskranke Kinder jedes Jahr ausgibt, gehen in die Zehntausende. Etwa die Hälfte der Summe ist bestimmt für die Ferienfreizeit für von Krebs betroffenen Familien. Diese Freizeit richtet der Verein seit vielen Jahren aus. Erkrankte Kinder, Geschwister und Eltern verbringen dann eine Woche in Butjadingen, um sich zu erholen.
2019 fand die Freizeit zum bislang letzten Mal statt, denn 2020 und 2021 machte die Pandemie sie unmöglich. Auch für 2022 musste sie abgesagt werden: „Wir wissen ja nicht, wie sich die Lage entwickelt“, bedauert Ramona Göbel. Sie hofft, dass 2023 wieder ein Ferienprogramm für Familien möglich sein wird.
Auch wenn die Freizeiten das bekannteste Angebot von Fussel sind – das einzige sind sie nicht. Der Verein leistet Unterstützung auf vielen Ebenen. Das reicht von der Bezuschussung von Fahrtkosten über Zuschüsse für spezielle Prothesen und Rollstühle bis hin zu Mitfinanzierung von Therapien. Derzeit unterstützt Fussel zwei Familien in der Wesermarsch.
Auch um die Geschwister krebskranker Kinder kümmert sich Fussel. „Die bekommen während de rKrankheit wenig Aufmerksamkeit und Unterstützung, müssen einfach mitlaufen“, weiß Ramona Göbel. Die Aktiven des Vereins organisieren deshalb zum Beispiel, dass Geschwister einen unbeschwerten Zoobesuch erleben können – ganz für sie allein.
Ramona Göbel, Vorsitzende des Vereins Fussel- Hilfe für krebskranke Kinder, und Heiko Schütte, vom Vorstand der Fussel-Stiftung freuen sich, dass die Stiftung auch in diesem Jahr einen Ertrag für die Vereinskasse beisteuern kann. Der Verein hat rund 90 Mitglieder. Seit 2005 gibt es die Fussel-Stiftung. Es handelt sich um eine Treuhandstiftung unter dem Dach der Jade-Wirtschaftsraum Regionalstiftung (Ja-wir-Stiftung). Hilko Schütte als Stiftungsvorstand weiß, dass nicht wenige Menschen sich wünschen, dass ihr Geld in der Region Menschen zugutekommt. Bei Fussel und der Fussel-Stiftung wüssten sie, dass das der Fall sei, betont er.
Und so wächst die Stiftung durch Zustimmungen und Nachlässe weiter und kann trotz der derzeitigen Niedrigzinslage jährlich Erträge ausschütten. „Die Stiftung konnte den Verein bisher mit mehr als 24 000 Euro unterstützen“, hat Hilko Schütte ausgerechnet. (oer)
von Ellen Reim (Kreiszeitung Wesermarsch vom 21.12.2021)
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30 Jahre Hilfe für krebskranke Kinder
FUSSEL – Verein sammelt knapp eine halbe Million Euro – Probleme durch die Corona-Pandemie
NORDENHAM. (jm) Der Kinderkrebshilfeverein Fussel ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein vergleichsweise kleiner Verein viel bewirken kann. Seit 30 Jahren gibt es den Verein, der inzwischen rund 90 Mitglieder hat. In diesem Zeitraum hat Fussel knapp eine halbe Million Euro an Spendengeldern gesammelt. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann, und die den Vorstand ermuntert, sich weiterhin für den guten Zweck einzusetzen.
Eine Möglichkeit, die stolze Leistung zu feiern, gibt es wegen der Corona-Pandemie nicht. Das Jubiläum ist für die kommissarische Vorsitzende Ramona Göbel aber ein willkommener Anlass, auf die erfolgreiche Arbeit der vergangenen drei Jahrzehnte zurückzublicken.
Mangel an Unterstützung
Die Initiative zur Gründung von Fussel hatten Heiner und Heike Westphal ergriffen. Ihr 18 Monate alter Sohn war 1989 an einem Gehirntumor verstorben. Während seiner Krankheit hatten die Eltern die Erfahrung gemacht, dass es ihnen und vielen anderen betroffenen Familien an Unterstützung mangelt. Das beginnt bei der Unterbringung der Eltern, wann das krebskranke Kind über mehrere Wochen in einer Klinik behandelt wird. Und das endet bei Zuschüssen zum Beispiel für Prothesen und Rollstühle, die über den von den Krankenkassen finanzierten Standard hinausgehen.
Der Verein hilft Familien, für die sich der Alltag oftmals auf dramatische Weise ändert, wenn ein Kind ein Krebs erkrankt. Zurzeit bekommen zwei Familien in der Wesermarsch Unterstützung von Fussel. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Hilfen, die der Verein mit den Spendengeldern finanziert. Einen großen Teil macht die Organisation der Erholungsfreizeiten aus, die der Verein in Butjadingen anbietet. Die ersten Erholungswochen fanden 1996 und 1998 statt. Seit 2000 lädt Fussel regelmäßig Familien zur Erholungswoche ein. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie war das allerdings nicht mehr möglich. Auch die für das nächste Jahr geplante Erholungswoche musste der Verein wegen der unsicheren Corona-Lage wieder absagen. Neben der Erholungswoche finanziert Fussel unter anderem Typisierungsaktionen sowie Nachsorge- und Forschungseinrichtungen.
Bastelgruppe pausiert
Herzstück des Vereins ist die Bastelgruppe, die sich – normalerweise – immer donnerstags im Schulzentrum Am Luisenhof in Einswarden trifft. Seit Ausbruch der Pandemie haben diese Treffen allerdings nicht mehr stattgefunden. Die Einnahmen aus den Bastelarbeiten fließen ebenfalls in den Spendentopf. Seit knapp zwei Jahren gab es allerdings kaum noch Möglichkeiten, sie auf Handwerker- und Weihnachtsmärkten anzubieten.
Natürlich wünschen sich auch Ramona Göbel und ihre Mitstreiter, dass sich das Vereinsleben bald wieder normalisiert. Zum Glück ist die Spendenbereitschaft auch während der Corona-Zeit nicht eingebrochen. Dankbar ist Ramona Göbel, dass es verlässliche Zuwendungen aus der Fussel-Stiftung gibt. Vor 16 Jahren wurde diese Stiftung unter dem Dach der Ja-Wir-Stiftung (Jade-Wirtschaftsraum-Stiftung) mit einem Gründungskapital von 50.000 Euro aus der Taufe gehoben.
Der Kinderkrebshilfeverein Fussel ist 30 Jahre alt geworden. Darüber freuen sich die kommissarische Vorsitzende Ramona Göbel und der Vorstand der Fussel-Stiftung, Hilko Schütte.
Bild: Jens MildeErträge steigen
Wie der Stiftungsvorstand Hilko Schütte mitteilt, hat sich das Stiftungsvermögen inzwischen vervielfacht. Und damit steigen auch die jährlichen Erträge und Ausschüttungen. In diesem Jahr hat Fussel 2570 Euro bekommen. Das Stiftungskapital speist sich aus vererbtem Vermögen und Zustiftungen. In den vergangenen Jahren sind rund 24.000 Euro auf das Fussel-Konto geflossen.
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Fussel weiter auf der Suche nach neuem Vorsitzenden
KINDERKREBSHILFE – Verein zeichnet Mitglieder aus – Keine Einnahmen während der Pandemie
NORDENHAM. (jm) Ohne Erfolg ging jetzt die Suche nach einem neuen Vorsitzenden für den Verein Fussel – Hilfe für krebskranke Kinder zu Ende. 30 Jahre lang war Heiner Westphal Vorsitzender gewesen. Im Mai war er aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Weil sich jetzt bei der Jahreshauptversammlung kein Nachfolger fand, wird der Verein weiterhin kommissarisch von den verbliebenen Vorstandsmitgliedern geleitet.
Dank an Mitglieder
Die Zusammenkunft leitete die stellvertretende Vorsitzende Ramona Göbel. Sie bedankte sich bei allen Mitgliedern und den Vorstandskollegen für die Treue zum Verein. Neben Ramona Göbel gehören Kassenwartin Doris Ratjen, Schriftführerin Dagmar Ostendorf-Esser und Beisitzerin Christel Schmidt zur Führungsriege. Sie wurden in ihren Ämtern bestätigt. Ramona Göbel bedankte sich besonders bei Heiner Westphal: „Ohne seine Bereitschaft würde es den Verein heute nicht geben“, sagte sie. Heiner Westphal hatte Fussel im Jahr 1991 aus der Taufe gehoben. Seitdem war er auch Vorsitzender. Ziel des Vereins war und ist die Betreuung und Hilfestellung für Familien mit an Krebs erkrankten Kindern in der Region.
Hierzu zählen auch die Unterstützung von Kinderkrebsstationen und Knochenmarktypisierungen sowie seit 1994 die regelmäßig stattfindende Erholungswoche in Butjadingen. Neben den Spenden ist ein wichtiger Teil die Betreuung von Familien vor Ort. Der Name Fussel geht zurück auf den Stoffhund eines an Krebs erkrankten Kindes.
Die aktiven Fussel-Mitglieder sammeln Spenden, unter anderem durch den Verkauf von selbstgebastelten, -genähten, -gesägten und -gemalten Artikeln. Verkauft werden sie unter anderem auf Stadtfesten und Weihnachtsmärkten.
Keine Einnahmen
Weil solche Veranstaltungen seit Ausbruch der Corona-Pandemie kaum stattgefunden haben, gab es auch keine Einnahmen, bedauert Ramona Göbel. „Umso dankbarer sind wir für jeden Unterstützer und Spender“, sagte sie.
Die stellvertretende Vorsitzende zeichnete bei der Versammlung einige Gründungsmitglieder aus. Für 30-jährige Mitgliedschaft bedankte sie sich bei Christel Schmidt, Heike Westphal und Petra Czeranowicz und natürlich bei Heiner Westphal. Ebenfalls seit 30 Jahren dabei sind Frieda und Georg Modersitzki, die bei der Zusammenkunft aber nicht dabei sein konnten.
Ehrungen beim Kinderkrebshilfeverein Fussel: Die 2. Vorsitzende Ramona Göbel (2. von links) bedankte sich bei (von links) Heiner Westphal, Christel Schmidt, Heike Westphal und Petra Czeranowicz.
Bild: Verein -
Glückstour der Schornsteinfeger
In Paderborn waren die Schornsteinfeger auf Glückstour. In Oldenburg nahmen wir dankend das gesammelte Geld entgegen.